Solarenergie-Boom als Herausforderung für das Stromnetz

Photovoltaikanlage auf einem Dach © Solarimo auf Pixabay

Energiewende geht nicht ohne Investitionen und Baustellen

Allein in den ersten drei Quartalen dieses Jahres sind mehr als 1500 neue Photovoltaik-Anlagen in Osnabrück ans Netz gegangen – in der Summe haben sie für einen Anstieg der PV-Leistung von 14 Prozent gesorgt. Doch auch das Netz muss mit dieser Entwicklung Schritt halten.

Osnabrück eilt von PV-Rekord zu PV-Rekord. War schon das Jahr 2023 geprägt durch einen historischen Zubau von Solaranlagen, setzt 2024 noch eins drauf: Schon im dritten Quartal wurde der Vorjahreswert von 1555 neuen PV-Anlagen unterschiedlicher Größe erreicht. Bereits das Jahr 2022 war mit 547 neuen Anlagen einst auf Rekordwert. Seit Jahresbeginn hat sich die installierte Solarleistung im Stadtgebiet um knapp 13 Megawatt Peak oder rund 14 Prozent erhöht. In der Summe beträgt die installierte Leistung nunmehr fast 75 Megawatt Peak. „Der Zubau von PV-Anlagen wird weiter zunehmen. Das ist hinsichtlich der Klimaziele genau richtig. Doch auch unser Netz muss Schritt halten mit dieser Entwicklung“, sagt Tino Schmelzle, Geschäftsführer der SWO Netz.

Hintergrund: Das Stromnetz wird heute deutlich mehr strapaziert als früher. PV-Anlagen speisen bei Sonnenschein immer mehr Strom ins Netz ein. Gleichzeitig steigt der Strombedarf durch immer mehr Ladepunkte für Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen an. Nach Prognosen der Bundesregierung soll der Strombedarf in Deutschland bis 2030 von heute 511 Milliarden Kilowattstunden auf bis zu 750 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr steigen. So wächst auch in der Wirtschaft das Interesse an der Elektrifizierung von Prozessen und der Installation von PV-Anlagen. „Schon jetzt investieren wir massiv in den Ausbau unseres Stromnetzes in Osnabrück, schaffen mehr Kapazität durch größere Leitungsdurchmesser“, erklärt Schmelzle. „Denn für die Anforderungen der Energie- und Wärmewende ist das Netz in seiner heutigen Form nicht ausgelegt. Diese Wende findet auch und vor allem in den Verteilnetzen vor Ort statt.“

Daher ist klar: Die Stadtwerke-Netztochter wird jetzt und in Zukunft die Osnabrücker Infrastruktur fit machen, damit PV-Anlagen einspeisen können, Ladepunkte funktionsfähig sind und Wärmepumpen betrieben werden können. „Die Energiewende wird nicht von alleine kommen – und der Netzausbau ist eine wesentliche Voraussetzung. Ohne Investitionen und Eingriffe in das Verteilnetz wird die Wende jedoch nicht gelingen. Auch wenn Baustellen erst einmal nerven: Letztlich profitieren alle Menschen in Osnabrück von unseren Maßnahmen“, so Schmelzle.

Hintergrund: SWO Netz GmbH

Die SWO Netz GmbH ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadtwerke Osnabrück und für die Planung, den Bau und den Betrieb der Infrastrukturnetze im Stadtgebiet zuständig. Das umfasst die Sparten Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Telekommunikation sowie Straßenbeleuchtung. 

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