Blick auf Osnabrück vom Klärwerk Eversburg

Reine Klärungssache

Unsere Klärwerke in Osnabrück


Tag für Tag produzieren Privathaushalte und Gewerbebetriebe im Stadtgebiet von Osnabrück rund 49.000 Kubikmeter Abwasser. Für die effiziente Reinigung dieser enormen Abwassermenge sorgen zwei Anlagen: Das Klärwerk in Eversburg (in der Nähe der Hase) und das Klärwerk in Hellern (in der Nähe der Düte). Danach fließt das geklärte Wasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurück.

Das Sickerwasser der Mülldeponie am Piesberg ist stark verschmutzt. Es wird in einer separaten Sickerwasser-Kläranlage vorbehandelt und durchläuft anschließend im Klärwerk Eversburg weitere Reinigungsstufen.

Bei der Abwasserreinigung fällt Faulschlamm an. Er wird zentral im Klärwerk Eversburg verarbeitet und anschließend landwirtschaftlich genutzt.

In unseren Klärwerken wollen wir...

  • Abwasserentsorgung und Gewässerschutz auf hohem ökologischen und ökonomischen Niveau betreiben,
  • in allen Belangen Umweltschutzaspekte berücksichtigen und
  • unsere Prozesse überwachen und in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht kontinuierlich optimieren.

Funktionsweise der Kläranlagen Eversburg & Hellern

  1. Zulaufpumpwerk: Hier wird das Schmutzwasser aus der Kanalisation auf die Höhe des Klärwerks befördert.
  2. Rechengebäude: Grob- und Feinrechen filtern Rechengut aus, beispielsweise Laub, Holz, Toilettenpapier. Diese Feststoffe werden auf der Deponie am Piesberg entsorgt.
  3. Sand- und Fettfang: Dieser Arbeitsgang wurde wegen der anfallenden Gerüche in eine geschlossene Halle verlagert. Der im Wasser befindliche Sand setzt sich am Boden ab und Öle und Fette sammeln sich an der Oberfläche. Öle und Fette werden „abgeschiebert“ und zum „Ausfaulen“ in die Faulbehälter (8) befördert. Der Sand wird auf der Hausmülldeponie entsorgt.
  4. Vorklärbecken: In diesem abgedeckten Becken trennen sich durch Sedimentation die organisch ungelösten Feststoffe vom Abwasser (zum Beispiel Fäkalien). Dieser sogenannte Primärschleim wird in die Faulbehälter (8) gepumpt. Der ausgefaulte Schlamm fließt aus dem Faulbehälter über einen Nacheindicker in die Filterkammerpresse (4a), wo das restliche Wasser aus dem Schlamm gepresst und im Filtratwasserspeicher zwischengespeichert wird (4b). Je nach Kapazität fließt dieses Filterwasser in die zweite, sogenannte biologischen Reinigungsstufe.
  5. Belebungsbecken: Hier erfolgt die biologische Reinigung. Mikroorganismen nehmen gelöste Schmutzstoffe als Nahrung auf, zum Beispiel Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate und Harnstoff. Unter Zugabe von Luftsauerstoff wandeln sie sie in Wasser, Kohlendioxid und eigene Zellsubstanz um. Nitrifikation und Denitrifikation: Im Belebungsbecken werden auf biologischem Wege speziell die Stickstoffverbindungen aus dem Abwasser gelöst. Gezielt eingesetzte Mikroorganismen entfernen einen Teil der im Abwasser befindlichen Phosphate. Noch verbleibende Phosphate werden durch chemische Ausfällung aus dem Abwasser entfernt.
  6. Nachklärbecken: Hier werden Mikroorganismen und gereinigtes Abwasser voneinander getrennt. Die Mikroorganismen setzen sich als Belebtschlamm am Boden ab. Der Überschussschlamm, der dabei anfällt, wird in den Faulbehälter (8) abgeleitet. Ein Teil des Belebtschlamms wird erneut dem Belebungsbecken zugeführt.
  7. Ablauf Nachklärteiche: In Hellern fließt das umweltgerecht gereinigte Abwasser aus dem Nachklärbecken direkt in die Düte. Anders in Eversburg. Hier fließt das gereinigte Abwasser von dem Nachklärbecken über einen Ablauf in einen der vier Nachklärteiche. Erst von dort aus geht es dann in die Hase.
  8. Faulturm: Mit Hilfe von Bakterien werden hier Fettschlämme aus dem Fettfang, Primärschlämme aus dem Vorklärbecken und die Überschussschlämme aus dem Nachklärbecken „ausgefault“. Dabei entsteht Faulgas. Der entstehende Faulschlamm wird in der Schlammentwässerung von überschüssigem Wasser befreit.
  9. Blockheizkraftwerke: Das Faulgas, das während des Gärungsprozesses im Faulturm entsteht, dient als Brennstoff, um insgesamt vier BHKWs anzutreiben. Die so gewonnene Energie wird als Strom und Wärme für den Eigenbedarf des Klärwerks genutzt (z.B. zum Beheizen des Faulturms).
  10. Mischwasser-Ausgleichsbecken: Hier wird Mischwasser aus der Kanalisation gespeichert. Sind Kapazitäten frei, fließt das Mischwasser mit in den Reinigungsprozess ein.

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