Ein junges Unternehmen aus Osnabrück sorgt derzeit bundesweit für Aufsehen in der Energiewelt: peerMetering hat eine Technologie entwickelt, die den Einbau digitaler Stromzähler – den sogenannten Smart Meter Rollout – deutlich einfacher und wirtschaftlicher macht.
Deutschland steckt mitten im sogenannten Smart Meter Rollout: Moderne, digitale Stromzähler sollen nach und nach die alten Zähler in unseren Kellern ersetzen. Diese neuen Zähler können den Stromverbrauch automatisch und in Echtzeit übermitteln – wichtig für ein intelligentes, flexibles Stromnetz und die Integration von Solarstrom, Wärmepumpen oder E-Autos. Doch gerade in Mehrfamilienhäusern gibt es ein Problem: Bisher braucht jede Wohnung ein eigenes sogenanntes Smart-Meter-Gateway – ein Gerät, das die Daten verschlüsselt überträgt. Das ist teuer, aufwendig und vor allem in Bestandsgebäuden mit dicken Wänden und langen Wegen kaum umsetzbar. Hier setzt peerMetering an.
Lösung aus der Start-up-Hauptstadt
„peerMetering zeigt eindrucksvoll, wie technologische Innovationen direkt aus unserer Stadt heraus entstehen und bundesweit Wirkung entfalten können – wenn sich die richtigen Köpfe zusammentun. Das macht uns stolz und unterstreicht unsere Rolle als Start-up-Hauptstadt mit echter Strahlkraft“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter.
Der Clou: Das Osnabrücker Start-up hat ein Kommunikationsmodul entwickelt, das bis zu 30 digitale Zähler drahtlos mit nur einem einzigen Smart-Meter-Gateway verbindet. Ohne Kabel, ohne Umbauten, ohne neue Infrastruktur.
„Die Energiewende beginnt in unseren Häusern – aber sie darf nicht an Bürokratie, Kabeln oder Kosten scheitern“, sagt Jan-Frederic Graen, der Gründer von peerMetering. „Unsere Lösung sorgt dafür, dass auch ältere Gebäude und Mietwohnungen fit für die digitale Energiezukunft werden.“
Eine Idee aus Osnabrück – für ganz Deutschland
Die Idee ist keine Zukunftsmusik: Unter anderem in einem Osnabrücker Mehrfamilienhaus in der Krahnstraße wurde die Technik bereits erfolgreich getestet. Die Zähler senden dort seit Monaten zuverlässig ihre Daten – über nur ein einziges Gateway.
Eine Lösung mit großer Wirkung
Was wie eine technische Spielerei klingt, hat große Bedeutung: Denn mit Lösungen wie dieser lässt sich der Smart Meter Rollout endlich auch in älteren Mehrparteienhäusern wirtschaftlich umsetzen – genau dort, wo der größte Nachholbedarf besteht. Die Zusammenarbeit zwischen den Gründern und den Stadtwerken Osnabrück besteht bereits seit dem OSNA HACK 2019. Größter Teilhaber am Unternehmen sind heute die Stadtwerke Osnabrück.
„Auf den ersten Blick mag die Geschäftsidee ziemlich abstrakt und nur für Fachleute interessant klingen. Aber dadurch werden die Kosten für die notwendige Digitalisierung unserer Netze günstiger für alle. Wir sind stolz darauf, dass diese Innovation aus Osnabrück kommt“, sagt Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender Daniel Waschow. „Und wir freuen uns, dass wir hier vor Ort zeigen konnten, wie gut sie funktioniert.“
Der peerMetering-Kommunikationsadapter ist bereits zertifiziert und somit bereit für den Einsatz vor Ort.